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Menschenrechte in Afrika

Fortschritte, Herausforderungen und die Rolle der ABURY Foundation

Menschenrechte bilden das Fundament einer gerechten und zivilisierten Gesellschaft und gewährleisten Grundrechte und Freiheiten für jeden Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder anderen persönlichen Merkmalen.

In vielen afrikanischen Ländern jedoch stehen diese grundlegenden Rechte aufgrund von Konflikten, politischer Instabilität und wirtschaftlichen Herausforderungen häufig auf dem Prüfstand.

Dabei variiert die Ausprägung der Verletzungen von Menschenrechten in Afrika von Land zu Land; sie reichen von der Unterdrückung der Meinungsfreiheit bis zu schweren Gewalttaten gegen Minderheiten.

Historischer Kontext der Menschenrechte in Afrika

Kolonialismus und seine Folgen für die Menschenrechtssituation in Afrika

Die historische Entwicklung der Menschenrechte in Afrika ist zutiefst von der Kolonialisierung geprägt. In dieser Zeit wurden traditionelle Strukturen zerschlagen und fremde Herrschaftsformen eingeführt. Der Berliner Vertrag von 1885, der offiziell den Schutz afrikanischer Gemeinschaften und die Abschaffung des Sklavenhandels zum Ziel hatte, wurde in der Praxis oft missachtet. Stattdessen wurden die indigenen Völker systematisch unterdrückt. Ihre Grundrechte wie Meinungsfreiheit und Zugang zu Bildung wurden eingeschränkt, was zu passivem Widerstand und später zu bewaffneten Aufständen führte.

Vorkoloniale Einflüsse auf die Menschenrechte in Afrika

Allerdings wurden in Afrika Menschenrechte nicht erst durch die Kolonialisierung geprägt. Bereits vorkoloniale Königreiche und Staaten hatten in Afrika ihre eigenen Systeme sozialer Ordnung und Rechtsprechung. Auch der transatlantische Sklavenhandel und interne Stammeskonflikte sowie globale politische Dynamiken hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Menschenrechtssituation.

Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU)

In der postkolonialen Ära wurde die Menschenrechtslandschaft von Konflikten und Unabhängigkeitsbewegungen geprägt. Nationale Bewegungen kämpften für Selbstbestimmung und gegen die Fortsetzung kolonialer Unterdrückungsmechanismen. Diese Bewegungen führten schließlich 1963 zur Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), dem Vorläufer der heutigen, 2002 gegründeten Afrikanischen Union (AU). Diese verabschiedete 1986 die Afrikanische Charta der Menschenrechte und Rechte der Völker, die von allen 54 afrikanischen Staaten ratifiziert wurde.

Aktuelle Herausforderungen und Probleme der Menschenrechte in Afrika

Verletzungen der Menschenrechte in Afrika heute sind vielfältig und oft tief verwurzelt. Dazu gehören politische Unterdrückung, Korruption, fehlende rechtsstaatliche Verhältnisse, Diskriminierung von Minderheiten und Verletzung der Pressefreiheit. Auch die Lage der Frauenrechte in Afrika ist prekär und Gewalt gegen Frauen und Kinder sind weit verbreitet.

Die Ursachen für Menschenrechtsverletzungen in Afrika sind vielschichtig und komplex. Ein Hauptproblem ist die hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter Jugendlichen, die wirtschaftliche Perspektiven stark einschränkt. Zudem sind die politischen Strukturen oft unzureichend: Soziale Sicherungssysteme, die die Bevölkerung unterstützen könnten, fehlen weitgehend, und weitverbreitete Korruption verschärft die Problematik zusätzlich.

Krisen und bewaffnete Konflikte in Afrika

Diese angespannte Situation führt in vielen afrikanischen Ländern zu Krisen, die von Bürgerkriegen über Grenzkonflikte bis hin zu Auseinandersetzungen mit Nachbarstaaten reichen. Insbesondere die Region Subsahara-Afrika ist von dieser Problematik betroffen:  Laut dem Heidelberger Institut für internationale Konfliktforschung ist die Region Subsahara-Afrika diejenige mit den meisten Konflikten auf dem Niveau eines ausgewachsenen Krieges. Bewaffnete Konflikte schaffen dort fruchtbaren Boden für Menschenrechtsverletzungen, da die Länder im Ausnahmezustand oft rechtsfreie Räume bieten, in denen Menschenrechtsverbrechen begangen werden.

Politische Repression und die Rolle der Staaten

Es muss aber gar nicht erst zu den Waffen gegriffen werden, damit Menschenrechte Afrika verfehlen.Untersuchungen von Amnesty International belegen, dass es in vielen afrikanischen Ländern auch heute noch sehr gefährlich ist, die eigene Regierung zu kritisieren. Politische Interessenskonflikte sind vielerorts verantwortlich dafür, dass in Afrika Menschenrechte politischer Oppositioneller gezielt unterdrückt oder verfolgt werden. Die dunkelsten Momente der afrikanischen Menschenrechtsbewegung im vergangenen Jahr waren die Morde an einem kamerunischen und einem ruandischen Journalisten sowie der Mord an dem Menschenrechtsverteidiger Thulani Maseko aus Eswatini. Die oft schwachen staatlichen Institutionen sind nicht in der Lage, effektiven Schutz zu bieten oder die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Neben den historischen Belastungen sind es heute also vor allem sozioökonomische Disparitäten und politische Interessenkonflikte, die Verletzungen der Menschenrechte in Afrika begünstigen. Amnesty beobachtet unter anderem die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Äthiopien, willkürliche Inhaftierungen und Folter in Simbabwe, Zwangsräumungen in Angola und staatlich geduldete Morde in Guinea.

Fortschritte und positive Entwicklungen in der Menschenrechtslage in Afrika

Verstärkte Umsetzung internationaler Menschenrechtsabkommen

Trotz zahlreicher Herausforderungen können auch einige positive Entwicklungen verzeichnet werden. Viele afrikanische Länder haben seit den 1990er Jahren Fortschritte bei der Umsetzung internationaler Menschenrechtsabkommen gemacht und arbeiten heute aktiv an der Verbesserung der Menschenrechte in Afrika. Dies hat die Entstehung zahlreicher zivilgesellschaftlicher Organisationen begünstigt. In Kenia beispielsweise sind inzwischen mehr als 2.000 NGOs in Bereichen wie Politik, Menschenrechte, Umwelt und Gesundheit aktiv. Auch in Burkina Faso und Simbabwe haben sich starke Gewerkschaften entwickelt.

Die Rolle von Menschenrechtsaktivist:innen

Darüber hinaus spielen Menschenrechtsaktivist:innen in Afrika eine bedeutende Rolle. Trotz willkürlicher Inhaftierungen, Verfolgungen und öffentlicher Schikanen, zeigt sich, dass der große Mut und der Aktionismus der Aktivist:innen für Menschenrechte Afrika doch beeinflusst und die Kämpfe nicht vergebens sind. Mit Ausnahme Ägyptens verzeichnen die afrikanischen Länder einen rückläufigen Trend bei der Todesstrafe. Gerade 2022 haben mit Sierra Leone und der Zentralafrikanischen Republik zwei weitere Länder die Todesstrafe endgültig abgeschafft.

Politische Stabilisierung und aktive Zivilgesellschaften

Die letzten Jahrzehnte haben in einigen Teilen Afrikas signifikante Fortschritte in Richtung Frieden und Stabilität gezeigt. Die Bürgerkriege in der Elfenbeinküste, im Tschad und in Liberia sind beendet, und in Ruanda haben sich die staatlichen Strukturen nach dem Genozid stabilisiert. Parallel zur politischen Stabilisierung hat sich die Zivilgesellschaft in weiten Teilen Afrikas dynamisch entwickelt und rückt in Afrika Menschenrechte wieder in den Vordergrund. In Ländern wie Kenia, Südafrika und Nigeria ist eine lebendige Zivilgesellschaft zu beobachten, die nicht nur in urbanen Zentren, sondern auch in ländlichen Gebieten aktiv ist. Durch öffentliche Diskussionen und  Kampagnen wird für Themen wie Frauenrechte in Afrika, Kinderarbeit und Umweltschutz sensibilisiert.

Die Rolle der ABURY Foundation

Die ABURY Foundation engagiert sich für die Förderung der Menschenrechte in Afrika, indem sie Bildungsprojekte initiiert und für die Einhaltung der Menschenrechte sensibilisiert. Unsere Initiativen und Programme, die auf Bildung und wirtschaftliche Ermächtigung von jungen Frauen abzielen, zeigen Erfolge. Unsere Arbeit hilft dabei, das Bewusstsein für Menschenrechte zu schärfen und lokale Gemeinschaften zu stärken.

Unsere gemeinnützige Arbeit umfasst verschiedene Female Empowerment Projekte, die sich auf Bildungsprogramme, Female Entrepreneurship und interkulturellen Austausch konzentrieren:

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Häufig gestellte Fragen

Welche Menschenrechte in Afrika werden am häufigsten verletzt?

Zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen in Afrika gehören politische Unterdrückung, Korruption, Diskriminierung von Minderheiten, Einschränkungen der Pressefreiheit sowie Gewalt gegen Frauen und Kinder. Auch die Unterdrückung politischer Oppositioneller ist in vielen Ländern weit verbreitet.

Welche Fortschritte wurden in Afrika in Sachen Menschenrechten erzielt?

Trotz zahlreicher Herausforderungen gab es auch positive Entwicklungen. Viele afrikanische Länder haben Fortschritte bei der Umsetzung internationaler Menschenrechtsabkommen gemacht, und zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich aktiv für die Menschenrechte ein. Länder wie Sierra Leone und die Zentralafrikanische Republik haben kürzlich die Todesstrafe abgeschafft.

Wie können die Menschenrechte in Afrika verbessert werden?

Durch internationale Zusammenarbeit, Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, politische Reformen und Bildungsinitiativen kann die Menschenrechtslage verbessert werden.

Welche Rolle spielen internationale Organisationen bei der Förderung von Menschenrechten in Afrika?

Internationale Organisationen sind entscheidend daran beteiligt, Druck auf Regierungen auszuüben, damit diese die Menschenrechte respektieren. Zudem unterstützen sie direkt Initiativen, die sich für die Förderung und den Schutz von Menschenrechten einsetzen.